14 Jun. 2022

Das Risiko einer Spulwurminfektion beim Mensch wird häufig unterschätzt

 Tags:     Hund , Katze , Mensch , Spulwurmbefall , Toxokarose , Zoonose

In Deutschland haben bis zu 20 Prozent der Hunde, die Hälfte der Füchse und 70-80 Prozent der Katzen Spulwürmer. Spulwürmer, genauer gesagt deren Larven, können auch den Hunde- und Katzenhaltern gesundheitliche Probleme bereiten – ein Aspekt, der in der Humanmedizin häufig unterschätzt wird. Genaue Zahlen zur Inzidenz der humanen Toxocarose gibt es nicht.

Das Risiko einer Infektion wird unterschätzt. Speziell in Deutschland werden humanpathologische Aspekte von Tierparasiten wie Toxocara in der medizinischen Lehre und in den Arztpraxen bisher zu wenig beachtet.

Hier gibt es ganz klar Nachholbedarf. Viele Toxokarose-Effekte werden häufig nicht diagnostiziert, da sie sich klinisch ganz unterschiedlich zeigen. Ärzte sollten an einen möglichen Wurmbefall denken, wenn bei ungeklärter Ursache alle gängigen, naheliegenden Verdachtsdiagnosen ausgeschlossen werden konnten und der Patient über einen längeren Zeitraum eine erhöhte Konzentration an Eosinophilen im Blutbild zeigt. Eine Untersuchung des Blutserums der Patienten auf spezifische Antikörper kann dann Klarheit schaffen.

Die einfachste Möglichkeit, sich als Halter vor Spulwürmern zu schützen, ist, sich nach Kontakt mit den Tieren, mit Erdboden oder mit Gegenständen aus dem Haustierumfeld gründlich die Hände zu waschen. Wurmeier, die mit Hunde- oder Katzenkot frisch ausgeschieden werden, sind ca. 4 Wochen nicht infektiös, erst danach werden sie es. Zu diesem Zeitpunkt sind die Tierexkremente allerdings nicht mehr als solche zu erkennen und die infektiösen Wurmeier befinden sich auf der Erde oder im Gras.
Wichtig ist auch, dass Katzen- und Hundebesitzer nach Empfehlung des Tierarztes regelmäßige Entwurmungen bei ihren Tieren durchführen, um das Spulwurmrisiko für das Tier, sich selbst und seine Familie zu verringern und die weitere Verbreitung der Würmer zu verhindern.