Tags: Eichhörnchen , Frühjahr , Vögel , Wildtiere
Jedes Frühjahr landet der Nachwuchs vieler Vögel und Eichhörnchen irrtümlich in einer Wildtierauffangstation oder einer Tierklinik. Viele Menschen halten allein gelassene junge Vögel für verlassen und sammeln sie wohlmeinend auf. Die Jungvögel sind jedoch nicht verlassen: die Elterntiere verstecken sich wegen der Anwesenheit des Menschens in der Nähe. Während der sog. Ästlingsphase halten sich junge, voll befiederte aber noch nicht voll flugfähige Vögel bereits außerhalb ihres Nestes auf. Auch junge Eichhörnchen erkunden ihre Umgebung, fallen auch mal aus dem Nest und werden dann von den Elterntiere zurück in den Kobel gebracht.
Grundsätzlich gilt, daß die Jungtiere, soweit unverletzt, dort belassen werden sollten, wo sie gefunden werden. Denn selbst bei guter Pflege durch den Menschen sind ihre Überlebenschancen erheblich schlechter als bei der Aufzucht durch die Elterntiere. Fehlprägungen auf den Menschen bedeuten außerdem oft lebenslanges Tierleid.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist es außerdem verboten, geschütze Tiere, zu denen auch Vögel, Igel und Eichhörnchen gehören, aus der Natur zu entnehmen. Wildtiere dürfen ihrem Lebensraum vorübergehend entnommen werden, wenn sie krank oder verletzt sind. Die Verantwortung und die Kosten für das Tier trägt ab dem Zeitpunkt die Person, die das Tier mitgenommen hat und sobald die Tiere genesen sind, müssen sie unverzüglich wieder in die Freiheit entlassen werden.
Quelle: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover