10 Jan. 2017

Schmerzbehandlung ist aktiver Tierschutz

Schmerzen bei Hund und Mensch

Eigentlich weiß man es schon sehr lange: unter Schmerzen leiden Tiere genauso wie Menschen.  Ob der Hund mit seiner Pfote oder der Mensch mit seinem nackte Fuß in eine Glasscherbe tritt  – die Reaktionen, die im Körper ablaufen, sind die gleichen.

Der entstehende Schmerz wird von Nervenfasern in das zentrale Nervensystem weitergeleitet, im Rückenmark verarbeitet und schließlich im Gehirn wahrgenommen. Es folgt die reflexartige Reaktion, den Fuß oder die Pfote möglichst schnell zurückzuziehen. Der akute Schmerz übernimmt somit eine wichtige Schutzfunktion, ist aber für Mensch und Tier unangenehm. Hat der Tierhalter den Eindruck, dass sein Tier Schmerzen hat, sollte er sich daher nicht scheuen, seinen Tierarzt darauf anzusprechen.

Chronische Schmerzen verlieren ihre Bedeutung als nützliches Schutzsystem. Durch das sogenannte Schmerzgedächtnis prägen sie sich ins Gedächtnis ein und können selbst zur Krankheit werden. Leider sind chronische Schmerzen bei Tieren häufig nur schwer erkennbar, daher ist die Beobachtung von Verhaltensänderungen im häuslichen Umfeld durch den Tierhalter besonders wichtig. Auch wenn eine hundertprozentige Heilung oft nicht möglich ist, können Beschwerden mit entsprechenden Medikamenten gemindert und Krankheitsverläufe mit begleitenden Therapien verlangsamt werden.

Bei medizinischen Eingriffen, die eigentlich der Tiergesundheit dienen, sind Schmerzen unvermeidbar. Entsprechende Schmerzmittel können schon vor dem Eingriff gegeben. Ihr Tierarzt wird dies mit Ihnen besprechen, vor allem dann, wenn es sinnvoll ist, die Medikamentengabe nach dem Eingriff zu Hause fortzusetzen. In der Regel fördern Schmerzmittel die Heilung, weil sich das Tier besser fühlt und seine gewohnten Aktivitäten schneller wiederaufnehmen kann.

Chronische Schmerzen

Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.