Gerechte Vergütung für lebensrettende Arbeit
- Tierärztemangel: Die hohe Arbeitsbelastung und unzureichende Vergütung führen dazu, dass immer weniger Tierärzte eigene Praxen eröffnen. Die Statistiken zeigen zusätzlich einen deutlichen Trend zu weniger selbstständigen Tierärzten und mehr Angestellten, was zu einem Rückgang der Praxisanzahl führt. Dies wird langfristig die tierärztliche Versorgung gefährden.
- Einsatz rund um die Uhr: Tierärzte arbeiten oft weit über die normale 40-Stunden-Woche hinaus, bis zu 70 Stunden oder mehr. Sie sind nachts und an Wochenenden im Einsatz, um das Leben und Wohlergehen der Tiere ihrer Kunden zu sichern.
- Physische und zeitliche Belastung: Tiermediziner haben einen anspruchsvollen Alltag mit Notfällen und Bereitschaftsdiensten. Doch trotz der Anpassung der Gebühren verdienen sie im Vergleich zu anderen Akademikern immer noch weniger.
- Steigende Betriebskosten: Die Praxiskosten für Energie, Gehälter, Mieten und Materialien sind gestiegen. Eine Anpassung der Gebühren ist also auch durch die Inflation gerechtfertigt.
- Langjährige, intensive Ausbildung: Tierärzte haben ein mehrjähriges Studium absolviert und bilden sich ständig weiter. Um auf dem neuesten medizinischen Stand zu bleiben, sind 20 Stunden Fortbildung pro Jahr Pflicht, für manche Spezialisten sogar 40 Stunden.
- Demografische Herausforderung: Ein Drittel der Tierärzte in Deutschland ist älter als 55 Jahre. Der Beruf muss attraktiv bleiben, um qualifizierten Nachwuchs zu sichern und eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten.
- Gefährdete flächendeckende Versorgung: In einigen Regionen ist die tiermedizinische Versorgung bereits jetzt ein Problem. Ohne angemessene Gebühren könnten in Zukunft ganze Gebiete ohne tierärztliche Versorgung bleiben.
- Verantwortung der Tierhalter: Wer Tiere hält, muss auch die Verantwortung für deren Gesundheitsversorgung tragen. Die Kosten für Tiergesundheit sind im Vergleich zu anderen Haltungskosten (Futter, Ställe, Equipment, Spielzeug) gering.
- Investitionen: Um Tiermedizin auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand anbieten zu können, müssen Tierarztpraxen u.a. in teure Geräte wie Röntgenanlagen, Ultraschall- und Blutanalysegeräte, oder Narkose- und Überwachungsgeräte investieren. Diese nicht unbeträchtlichen Kosten sind nur mit entsprechenden Einnahmen finanzierbar und stellen dann eine optimale Versorgung der Tiere sicher.
- Unersetzliche Rolle für die Gesellschaft: Tierärzte leisten einen wesentlichen Beitrag zur Lebensmittelsicherheit und zum Schutz vor Zoonosen, die auch für die menschliche Gesundheit relevant sind
Fazit: Die GOT 2022 spiegelt die realen Kosten der Tierarztpraxen wider. Es geht nicht nur um die Gesundheit der Tiere, sondern um die Sicherung einer essenziellen Dienstleistung für die Gesellschaft. Die Anpassung der Gebühren ist ein notwendiger Schritt zur Sicherung der flächendeckenden Versorgung und eine gerechte Entlohnung der harten Arbeit, die Tierärzte leisten, sowie der Verantwortung, die sie tragen.
Weitere Informationen zur GOT: https://tinyurl.com/ bdeebkse