16 Jan. 2018

Demenz beim Hund: Wo bitte geht’s nach Hause?

 Tags:     Alter , Demenz , Hund , Orientierungslosigkeit

Hunde werden heute wesentlich älter als früher. Deshalb nehmen altersbedingte Krankheiten zu.

Bei der Therapie demenzkranker Menschen leisten Hunde oft unschätzbare Dienste. Doch wer weiß schon, dass unsere vierbeinigen Freunde selber an geistigem Verfall erkranken können? Umgangssprachlich spricht man dann von Hunde-Alzheimer.

Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Gehirns. Mehr als 20 Prozent der Hunde, die älter als neun Jahre sind, und 68 Prozent der Hunde im Alter von mehr als 15 Jahren sind davon betroffen. Hunde-Demenz zu erkennen, ist nicht einfach. Sie kommt schleichend und äußert sich in vielen unterschiedlichen Symptomen, die zunächst nicht eindeutig zuzuordnen sind. Erkrankte Hunde wirken beispielsweise orientierungslos und lassen die gewohnte Lebhaftigkeit vermissen. Sie leiden an Schlafstörungen, lernen schlechter, sind ängstlich, manchmal sogar aggressiv. Vielfach ist ein demenzkranker Hund nicht mehr zuverlässig stubenrein. Für viele Hundehalter kann es schmerzlich sein, wenn der treue Wegbegleiter kein Interesse mehr an den gewohnten Streicheleinheiten zeigt.

Leider gibt es nicht den einen Test, mit dem sich eine Diagnose eindeutig stellen lässt. Die Leidensgeschichte des Patienten muss minutiös zusammengetragen werden. Darüber hinaus sollte der Tierarzt den Hund „auf Herz und Nieren“ untersuchen, um körperliche Gebrechen aller Art auszuschließen. Ist der Hund vielleicht deshalb orientierungslos, weil Seh- oder Hörkraft einfach nachlassen? Ist die ungewohnte Müdigkeit möglicherweise Folge einer Herzerkrankung? Oder liegen andere Beeinträchtigungen vor?

Die Therapiemöglichkeiten bei Demenz sind beschränkt, heilbar ist die Alterskrankheit nicht. Mit speziellen Medikamenten lassen sich die Symptome jedoch abschwächen, bei rechtzeitiger Diagnose der Krankheitsverlauf sogar verzögern. Auch die Betreuung eines demenzkranken Hundes spielt eine große Rolle. Dazu gehört: Schutz vor unnötigem Streß, angepaßtes mentales Training und entsprechende Bewegung.

Bei allem, was man für den vierbeinigen Freund unternimmt, gilt: Die richtige Mischung macht`s. Routine gibt Sicherheit und Ungewohntes aktiviert.

Quelle: BfT